Seit einigen Jahren arbeitet man in Bad Nauheim daran, sich bei Blumen- und Gartenfreunden einen Namen zu machen. Der jährliche innerstädtische Blumenmarkt wurde in diesem Jahr in ein florales Event neuer Dimension überführt: die Landesgartenschau, die vormals frei zugängliche Park- und Erholungsanlagen vermarktet. Ob sich die gartenarchitektonischen Bemühungen in lohnenden Motiven niederschlagen und den stolzen Eintrittspreis (14 Euro/Person) rechtfertigen, haben 11 Mitglieder der Fotogruppe Hausen bei einem Besuch angetestet. Lesen Sie dazu den Bildbericht des Reiseleiters:
Gut gelaunte Fotografen am Bahnhof von Bad Nauheim
Bei der Terminfestlegung konnten wir nicht ahnen, dass uns ein kaltes Frühjahr bevorsteht. Nachttemperaturen bis kurz vor dem Gefrierpunkt und unbeständiges Wetter ließen für unseren ersten Fotoausflug diesen Jahres nichts Gutes erwarten. Aber ausgerechnet am Fronleichnamstag, dem 3. Juni, lachte eine freundliche Sonne vom blauen, wolkenverzierten Himmel und ließ unseren Besuch bei der Landesgartenschau in Bad Nauheim zu einem heiteren Erlebnis werden,.
Das Wetter spielte zwar mit, der Termin war aber wohl nicht besonders glücklich gewählt. Die Frühlingsblumen waren verblüht und boten einen traurigen Anblick, und die Sommerblüten verbargen sich noch in ihren Knospen. So war fotografisch nicht allzu Spektakuläres zu erwarten.
Aber denoch wusste unsere elfköpfige Fotografenschar, die mit der Bahn nach Bad Nauheim angereist war, das Angebot an fotogenen Szenen und Situationen zu nutzen.
Die Landesgartenschau umfasst zwei große von einander getrennte Bereiche. Das weitläufige Gelände des Kurparks mit seinen Jugendstilanlagen von Weltruhm ist in seinem historischen Bestand erhalten geblieben und für die Landesgartenschau neu hergerichtet worden. Es präsentiert sich in traditioneller Form mit lockeren Baumgruppen, prachtvollen Sträuchern, bunten Blumenbeeten und einigen Kunstobjekten, bietet aber wenig im Sinne einer Gartenschau.
Der neugestaltete Goldsteinpark auf der anderen Seite des Bahnhofes hingegen ist zu einem Bürgerpark mit Wald- und Wiesenflächen ausgebaut worden, zeigt ein buntes Gemisch aus unterschiedlichen Gartenanlagen und bietet viel Action und Erholung fürs Volk. Dichtes Gehölz und großzügig angelegte Freiflächen mit interessanten Sichtachsen verleihen dem Goldsteinpark eine attraktive Note. Der Platz an der Alten Wäscherei, den vier Partnerstädten Bad Nauheims gewidmet, bildet das Entree. Das Salinengebäude als Teil des historischen Gebäudeensembles beherbergt eine Blumenschau mit einer atemberaubenden Vielfalt von Sommerblumen, Stauden und Gehölzen in bezaubernden Arrangements exzellenter Floristen.
Auf dem ehemaligen Baubetriebshof lädt der Gärtnermarkt ein, auf dem Gärtner, Handwerker und Künstler exklusive Dekorationen und edles Design für Haus und Garten anbieten. In einem gemütlichen Biergarten kann man bei Musik und Kleinkunst eine Ruhepause einlegen und das bunte Markttreiben genießen.
Als spiritueller Erlebnisraum dient die Lichtkirche im Goldsteinpark, ein Bauwerk aus Holzleimbindern, verkleidet mit transluzentem Plexiglas, das bei Dunkelheit in allen Farben des Regenbogens erstrahlt. Weitere Attraktionen sind ein Waldspielplatz, eine Klanglichtung, in der afrikanische Vogelstimmen oder das Rauschen eines Wasserfalles zu hören sind, und vieles andere mehr.
Beim Durchstreifen des abwechslungsreichen Geländes begegneten wir immer wieder Gleichgesinnten und auch den eigenen Leuten und tauschten Tipps und Hinweise auf interessante Fotomotive aus.
Was aber wäre ein solcher Ausflug ohne ein gemeinsames Essen, das wir auf der Terrasse des Cafés König einnahmen, wo wir ganz vorzüglich bedient wurden und länger sitzen blieben, als dies unseren selbst gestellten Auftrag zuträglich war.
Dietrich Wirk
Fotoziel Landesgartenschau Bad Nauheim was last modified: Februar 24th, 2017 by Baerbel