In Böhmen unterwegs – Außenansichten einer Fotoreise

Vom 07. bis 12. Juli 2009 war die Fotogruppe Hausen zu Gast an der Moldau. Prag und Krumau hießen die Hauptreiseziele und boten spannende Exkursionen durch die Baustile der Jahrhunderte. Die Fotoausbeute war groß, auch wenn sie auf die Außenansichten beschränkt blieb. In den Innenräumen Bömischer Sehenswürdigkeiten gilt striktes Fotografierverbot. Aus dem Reisebericht von Dietrich Wirk erfahren Sie die Details.

„Fotografieren verboten“ hieß es in fast allen Kirchen, Burgen und Schlössern, und die einheimischen Aufseher achteten streng darauf, dass die Anordnung auch befolgt wurde. Aber trotz dieser hinderlichen Einschränkungen wurden wir durch liebliche Landschaften, geschäftiges Stadtleben, prachtvoll restaurierte Architektur und lauschige Orte voll entschädigt.

Die tschechische Hauptstadt Prag und das pittoreske Städtchen Krumau waren die Ziele der sechstägigen Busreise, zu der die Fotogruppe Hausen eingeladen hatte. Das herrlich klare Fotowetter ließ die Kameras der 34 Teilnehmer, darunter viele Gäste, nicht zur Ruhe kommen.

prag_02Prag präsentiert sich heute als bedeutender touristischer Anziehungspunkt. Die unverwechselbare Silhouette der Prager Burg, das turmreiche Stadtpanorama, die prächtigen Barock- und Renaissancepaläste rechts und links der Moldau boten Fotomotive in Hülle und Fülle. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt ging es unter der kundigen Leitung eines Stadtführers zu Fuß über das holperige Pflaster der Kleinseite zur St. Niklas Kirche, über die berühmte Karlsbrücke zum Altstädter Ring mit seinen prächtigen Bürgerhäusern, der Teynkirche und dem Altstädter Rathaus mit der berühmten astronomischen Uhr. Die oberste Plattform des Rathausturmes bot einen überwältigenden Blick über die Dächer der Stadt. Wir gingen durch den Pulverturm zum Repräsentationshaus, dem berühmtesten Jugendstilbau Prags. Wenzelsplatz, Pariser Straße und Josefstadt mit Judenfriedhof waren die nächsten Besichtigungspunkte.

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Einen vollen Tag nahm der Besuch des Hradschin mit der Prager Burg, dem Veitsdom und dem Königspalast in Anspruch. Besichtigt wurde das Kloster Stahov, und in der Marien-Wallfahrtsstätte Loretto bewunderten wir die mit prachtvollen Exponaten ausgestattete Schatzkammer und die mit detailreichen Reliefs versehene Loretto-Kapelle. Auf einem aussichtsreichen Serpentinenweg ging es durch Weingärten dann wieder hinunter in die Stadt, wo der Besuch des Wallenstein-Gartens die Besichtigungstour abschloss.

Bei einer stimmungsvollen Schifffahrt auf der Moldau mit böhmischem Abendessen und Musik genossen wir die tschechische Metropole von der Flussseite aus bei nächtlicher Beleuchtung.

prag_04Auf der Weiterfahrt nach Süden legten wir bei der trutzigen Burg Karlstein, der berühmtesten Burg Tschechiens, einen Fotostopp ein. Hier hatte Kaiser Karl IV seine Reichskleinodien, Reliquien und Präziosen von nationaler Bedeutung „diebstahlsicher“ aufbewahrt.

Schon von Weitem grüßten die Zinnen des Märchenschlosses prag_03Hluboka, das als das „böhmische Neuschwanstein“ bezeichnet wird. Die unbeschreibliche Pracht der luxuriös ausgestatteten Säle und Gemächer dieses unter staatlicher Verwaltung stehenden Schlosses faszinierte die Pohlheimer Hobbyfotografen. Hier erwies sich das Fotografierverbot als besonders schmerzlich.

prag_05Letztes Highlight der Fotoreise war Böhmisch Krumau, ein Städtchen, in dem das Mittelalter stehen geblieben zu sein scheint. Im Grenzgebiet zu Österreich gelegen, war der an einer engen Moldauschleife gelegene Ort in der sozialistischen Periode vollkommen vergessen worden. Es gab keinen Nachkriegs-Bauboom, keine Stadterweiterungen, keine Asphaltstraßen. Die alte Bausubstanz war zwar heruntergekommen, ist mittlerweile aber wieder ansprechend restauriert worden. Überragt von einem mächtigen Schloss, dem zweitgrößten Burgkomplex Tschechiens, ist das Städtchen, das von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde, mit seinem mittelalterlichen Stadtbild von seltener Geschlossenheit heute ein Touristenmagnet ersten Ranges und ein Dorado für Fotografen.

Die Reise wurde durch Stippvisiten in Dresden auf der Hinfahrt und Passau auf der Rückreise abgerundet. Dietrich Wirk

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