Zu Beginn des neuen Fotojahres hallte ein Weckruf durch unsere Fotogruppengemeinschaft: „Seifenblasenfotografie als winterliche Herausforderung“. Erste Aufnahmen machten deutlich, dass die Kamera einer winterstabilen Seifenhaut weit mehr entlocken kann als die kurzlebigen Schwebekugeln dem bloßen Auge preisgeben. Kugelspiegelungen rücken den eigenen Kosmos an den Rand, Zentralsymmetrien stellen ihn gar auf den Kopf, Interferenzen tauchen das phantastische Spiegelbild in exotische Farben.
Winterschlaf ade, auf zu einer neuen fotografischen Sicht auf die Winterwelt. Was will man mehr? Nun – man will mehr Licht von oben, mehr Schatten von hinten, weniger Wind, genau genommen gar keinen Wind und bitte endlich tiefere Temperaturen. Denn nur dann sind die prätentiösen Motivlinge bereit, sich in feinststrukturierte Kristallgitter zu hüllen, die mit zarten Beugungsfarben an Perlmutt erinnern.
Einige unserer Aktiven haben sich auf das Geduldsspiel zwischen Seifenlaugenchemie und Wettervorhersage eingelassen, andere haben kreative Wege gefunden, den Blasen in der warmen Stube einen sehenswerten Auftritt zu verschaffen.
Makroblick auf die Seifenblasenhaut
Mit Studiolicht und Makro-Objektiv verwandeln sich Seifenblasen in atemberaubende Planeten, auf deren Oberfläche sich magmatische Ströme bewegen. Renate Klinkel zeigt uns farbenfrohe Topologien aus dem Seifenblasenuniversum.
Text: Dr. Bärbel Koob