Fotoreisebericht Mecklenburg-Vorpommern

Müritz Nationalpark. Foto: Wirk
Mecklenburg-Vorpommern – Grünes Land an der Ostsee, Foto: Wirk

Im 50. Jubiläumsjahr der Fotogruppe Hausen führte die jährliche Fotoreise nach Mecklenburg-Vorpommern. Vom 12. bis 19. Mai 2011 erkundeten 26 Fotoamateure und ihre Partner das grüne Land am Ostseestrand. Die Organisation dieser 11. Fotogruppenreise lag in den bewährten Händen von Dietrich Wirk. Trotz des durchwachsenen Wetters erlebten die Teilnehmer eine informative und heiter beschwingte Reise, deren Stationen sie in Wort und Bild festgehalten haben.

Ludwigslust

(von Eva und Hans-Georg Burger)

Erste Station unserer Jubiläums-Fotoreise war Ludwigslust, knapp 40 km südwestlich von Schwerin gelegen. Die Stadt, in der die mecklenburgischen Herzöge von 1763 bis 1837 residierten, gilt mit ihrem stattlichen Barockschloss, dem herrlichen Park sowie der Stadtanlage mit ihren barocken und klassizistischen Gebäuden als ein einzigartiges Juwel in Mecklenburg-Vorpommern. Deshalb wird es auch als das „mecklenburgische Versailles“ bezeichnet.

Schwerin

(von Rosemarie und Rudi Müller)

Schwerin, die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, besticht durch ihre historische Altstadt und ihr Schloss sowie durch ihre Lage inmitten einer idyllischen Seenlandschaft. In einheimischer Tracht stellte uns Gästeführerin Ingeborg Thomas die Sehenswürdigkeiten vor, die wir zu Fuß und bei einer Schiffsrundfahrt auf dem Schweriner See bewundern konnten.

Freilichtmuseum Mueß

von Peter Theuermeister

Das Freilichtmuseum Schwerin-Mueß zeigt im ehemaligen Fischer- und Bauerndorf Mueß die Lebensweise der mecklenburgischen Landbevölkerung vom 17. bis zum 20. Jahrhundert. Es umfasst siebzehn Gebäude und Objekte sowie Landmaschinen und Geräte. Besonders eindrucksvoll ist die 275 Jahre alte Dorfschmiede (Bild 3), in der auch noch heute wöchentlich Schmiedearbeiten nach alter Tradition durchgeführt werden.

Wismar

(von Willi Laiacker)

Wismar, die überaus sehenswerte, gut erhaltene Hansestadt aus dem 13. Jahrhundert, ist seit 2002 UNESCO-Weltkulturerbe. Der Stadtführer Wolf-Dieter Aust zeigte uns in einem informativen Rundgang die behutsam und liebevoll renovierten Bauwerke aus Gotik, Renaissance und Barock und erzählte uns Spannendes über das einstige und heutige Leben in der Stadt.

Kühlungsborn

(von Christa Bohnaus)

Kühlungsborn ist das größte Seebad an der Mecklenburgischen Ostseeküste mit einem 6 Kilometer langen Sandstrand und einer Uferpromenade von 3 Kilometern Länge. Schon 1857 begann der Badebetrieb. Zahlreiche Villen erinnern noch an diese Zeit. Der Ort entstand 1937 durch den Zusammenschluss von drei Gemeinden. Namensgeber war der in der Nähe gelegene Höhenzug „Die Kühlung“.

Molli-Schmalspur-Dampfeisenbahn

(von Thomas Jox)

Mitten durch die Stadt Doberan rattert die Schmalspur-Dampfeisenbahn, die Doberan mit den Seebädern Heiligendamm und Kühlungsborn verbindet. Seit 1886 ist dieses Unikum unterwegs, damals als modernes Verkehrsmittel, heute zur Freude der Touristen, der Eisenbahnfreunde, der Fotografen und der Kinder als museales rauchspeiendes Ungetüm.

Bad Doberan

(von Karl A. Sprenger)

An der „Europäischen Route der Backsteingotik“, nahe der alten Hansestadt Rostock, liegt das Bad Doberaner Münster, die im Jahre 1368 geweihte Kirche des ehemaligen Zisterzienserklosters. Es gilt als das bedeutendste mittelalterliche Bauwerk in Mecklenburg-Vorpommern. Die Innenausstattung blieb von Kriegswirren und Bilderstürmen weitgehend verschont und ist daher für Zisterzienser-Klosterkirchen europaweit in ihrer Vollständigkeit einmalig. Bemerkenswert sind besonders der Hochaltar als ältester Flügelaltar der Kunstgeschichte und der monumentale Lettner-Kreuzaltar.

Rostock

(von Renate Klinkel)

die Hanse- und Hafenstadt Rostock ist die größte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns. Sie ist geprägt durch ihre Lage am Meer, den Hafen und ihre Backsteingotik. Ausgestattet mit einer traditionsreichen Universität (seit 1419) präsentiert sich Rostock heute als lebendige Metropole mit einer attraktiven Einkaufsmeile.

Güstrow

(von Helmut Rühl)

Das Schloss Güstrow ist das bedeutendste Renaissanceschloss im Norden Deutschlands. Die Fassade lässt mächtige Steinquader als Baumaterial vermuten. Sie sind jedoch lediglich im Verputz nachgebildet, wobei ihre Struktur bereits bei der tragenden Backsteinmauer vorgeformt ist. Durch Stadt und Schloss führte uns Freya Bever vom GüstrowTourismus e.V.

Mecklenburgische Schweiz

(von Dietrich Wirk)

Die bezaubernde Landschaft Mecklenburgs ist bestimmt durch tiefblaue Seen, saftige Wiesen, geheimnisvoll wirkende Moorlandschaften und sanfte Hügel. Seinen Hügelkuppen verdankt der anmutige Landstrich der Mecklenburgischen Schweiz seinen Namen. In der von der Eiszeit geprägten Landschaft wechseln romantische Alleen, kleine Schlösschen und schmucke Dörfer mit ausgedehnten Feldern und Wäldern ab. Nirgendwo sonst liegen so viele geschützte Naturlandschaften so dicht beieinander. Kraniche, See- und Fischadler haben hier ihr größtes Brutreservat.

Neustrelitz

(von Monika Franke)

Julius Löwe war Hofbaumeister und Gartenarchitekt im Dienst von Herzog Adolf Friedrich III, dem zweiten Regenten des noch jungen Teil-Herzogtums Mecklenburg-Strelitz. Nach seinen Plänen entstand ab 1731 die Stadt Neustrelitz, nachdem in Strelitz (alt) das Residenzschloss abgebrannt war und die selbstbewussten Bürger ihre Unterstützung für den Wiederaufbau verweigert hatten. Löwe meisterte die ausgesprochen schwierige Geländesituation und projektierte eine barocke Stadtanlage mit einem großen Marktplatz im Zentrum, von dem aus acht Straßen sternförmig nach allen Richtungen abgehen. Mit einer Rundfahrt lernten wir die hübsche Stadt kennen und schlenderten mit Stadtführerin Jutta Dethloff durch die reizvollen Straßen und den gepflegten fürstlichen Schlossgarten.

Müritz Nationalpark

(von Winfried Diegelmann)

Beim Abtauen von Eismassen vor mehr als 15 000 Jahren lagerten Schmelzwasserströme großflächig Sand, sogenannte Sander, ab. Der Wind wehte den Sand zu mächtigen Dünen auf, über Jahrtausende entstand eine vom Menschen unbeeinflusste Landschaft, die uns infolge ungestörter Naturabläufe heute als Nationalpark erhalten blieb. Faszinierend ist die Vielzahl der Seen, die eingebettet sind in ein Schutzgebiet aus weiten Wäldern und urwüchsigen Moorlandschaften. Die mannigfaltige Natur mit geringer Siedlungsdichte lässt hier bedrohte Tier- und Pflanzenarten existieren. Die von Ranger Wolfgang Schreiter geführte Wanderung war ein Erlebnis ganz besonderer Art: Sie führte uns durch eine Landschaft, die uns an Märchen und Geschichten alter Tage erinnerte und verschaffte uns einen tiefen Einblick, wie Mensch und Tier in einem artgerechten Lebensraum Erholung finden können.

Mehr zu dieser Reise:

Pressebericht  Gießener Anzeiger vom 26.05.2011